Vielfältige Plusenergie

Oft wird bei dem Begriff Plusenergiegebäude nur an Einfamilienhäuser gedacht. Der Plusenergiestandard lässt sich allerdings auf viele unterschiedliche Gebäudetypen im Neubau sowie bei der Sanierung anwenden. Entscheidend ist zum einen die Energieeffizienz der Gebäude. Zum anderen kommt dem Verhältnis von Dach- zur Nutzfläche eine bedeutende Rolle zu, da die Energie am Gebäude fast ausschließlich über Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) erzeugt wird und diese vor allem auf dem Dach installiert werden.

Allerdings gibt es auch Wege, die zur Verfügung stehenden Flächen zu erweitern. Bei größerem Energiebedarf können zudem Wärmepumpen in Kombination mit weiteren Technologien wie BHKWs und Wärmenetzen geplant werden. Für jeden Gebäudetyp entstehen somit Herausforderungen aber auch Chancen, die es zu nutzen gilt. Folgend werden einige Merkmale hinsichtlich dem Erreichen des Plusenergiestandards für ausgewählte Gebäudetypen beschrieben.

Plusenergie für Einfamilienhäuser

Einfamilienhäuser zeichnen sich durch ihre hohe Individualität in Optik und Bauweise aus. Das Plusenergiekonzept ist trotz der großen Unterschiede in der Regel leicht umzusetzen. Nachfolgend einige Beispiele.

Plusenergie für Mehrfamilienhäuser

Bei Mehrfamilienhäusern werden häufig kompakte Bauformen und eine hohe Energieeffizienz angestrebt. Relativ zur Wohnfläche verringert sich die verfügbare Dachfläche zur Stromerzeugung mittels PV-Anlage. Das bedeutet, dass es für Mehrfamilienhäuser durch die Mehranzahl an Geschossen anspruchsvoller wird, Plusenergie zu erreichen. Fassadenflächen werden deshalb stärker in die Energieerzeugung eingebunden. Plusenergie ist auch im sozialen Wohnungsbau möglich und zielführend.

Plusenergie für Siedlungen und Quartiere

Da bei Siedlungen und Quartieren für eine Vielzahl von Gebäuden geplant wird, ergänzen sich deren Stärken, um insgesamt den Plusenergiestandard zu erreichen. Durch die Planung des Plusenergiestandards für mehrere Gebäude kann eine hohe Wirtschaftlichkeit erreicht werden. Ebenso kann durch die Kombination von Sanierung und Neubau das Plusenergie-Potential gesteigert werden; es entstehen Plusenergie-Synergien.

Plusenergie für Gewerbeimmobilien, Schulen und andere

Nichtwohngebäude haben prinzipiell ähnliche Randbedingungen wie Mehrfamilienhäuser, jedoch einen höheren spezifischen Energiebedarf durch technische Geräte. Durch eine hauptsächlich am Tag stattfindende Nutzung des Gebäudes wird eine hohe Eigennutzung des erzeugten PV-Stroms erreicht, was wirtschaftlich vorteilhaft ist. Vorwiegend wurden bisher Bildungsbauten wie Schulen und Büros als Plusenergiegebäude umgesetzt. Auch andere Nichtwohngebäude können im Plusenergiestandard realisiert werden.